and the
winners are…

 

Ein Abend im Kino voller Inspiration, ehrlichen Worten und bewegenden Filmen: Die Preisverleihung von Ausweg Gesucht 2025 hat uns wieder einmal berührt und uns spüren lassen, wie intensiv junge Menschen über Krisen, Veränderungen und die Zukunft nachdenken. In eindrucksvollen Filmen und aussagekräftigen Texten ging es um Herausforderungen, Mut und neue Wege – ehrlich, kreativ und bewegend. Von 82 eingereichten Beiträgen haben wir die kreativsten 6 ausgezeichnet. Es war uns eine große Freude!

Welche Beiträge sich durchgesetzt haben und was die Veranstaltung so besonders gemacht hat, erfahrt ihr hier.

Sonderpreis der Bremischen Kinder- und Jugendstiftung

Mit diesem Preis wurden Seda Kurtoğlu und ihr Team für ihren Kurzfilm „WIR“ ausgezeichnet. Ihr Film zeigt in kritisch-künsterlischem Stil, wie Ausgrenzung, Rassismus und staatliche Ignoranz die Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland prägen. Zeitungsartikel über rassistische Gewalt verbinden die Erzählung mit realen Ereignissen. Dabei äußert der Films nicht nur politische Kritik, sondern ermutigt auch zu Zusammenhalt und Solidarität. „WIR“ wird getragen von einer optimistischen, entschlossenen Atmosphäre und einem starken Wir-Gefühl, zu dem alle Menschen gehören, unabhängig von ihrem Hintergrund.

Bester Film 15-17 Jahre

Diesen Preis haben Varvara Narseeva und Sofiia Semenenko für sich klar gemacht. “Dysreguliert” zeigt eine junge Frau im Gefühlschaos. Fotos und Kalenderblätter zu Beginn vermitteln, wie viel Druck sie im Alltag spürt. Wir hören ihre Gedanken und Gefühle als innere Stimmen. Schnelle Szenen und Nahaufnahmen machen sichtbar, wie durcheinander sie sich fühlt. Dann kommt der Wendepunkt: Sie wacht auf einer Wiese auf. Hier ist alles leichter und fröhlicher. Am Ende hören wir wieder die innere Stimme der jungen Frau. Sie ist von „Ich muss“ zu „Ich nehme mir Zeit für mich“ gewechselt.

Bester Film 18-25 Jahre

Dieser Preis ging an den Kurzfilm “Was I Easier to Love?” von Kaya Hansen und Angela Guo. Kaya erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich in eine andere Frau verliebt und dafür von ihrer Mutter verurteilt wird. Getrieben von dem Schmerz durch die Distanz zur eigenen Mutter taucht die Protagonistin in Erinnerungen an ihre Kindheit ein. Dabei stellt sie die Frage: “War ich einfacher zu lieben, als ich keinen eigenen Willen hatte?”. Ganz ohne Dialoge spiegeln Archivaufnahmen in Kombination mit einem Voiceover die innere Zerrissenheit und Sehnsucht der Tochter wider, die ihr Leben nun selbstbestimmt führt und darauf hofft, irgendwann genau so von ihrer Mutter angenommen zu werden.

Sonderpreis der Bremischen Landesmedienanstalt

„ADHS!“ von Ilja Wellmann hat den Young Professionals-Preis für sich gewonnen. Durch eine Mischung aus Interviewsequenzen und Alltagssituationen wird ein Bild der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) vermittelt. Während im Interview eine Expertin zu Wort kommt, die eine fachliche Perspektive auf die Störung beisteuert, erzählt eine junge, betroffene Person aus der Ich-Perspektive von individuellen Erfahrungen. Beide gehen dabei auf die Eigenschaften der Störung, die Diagnose und die Herausforderungen im Alltag ein, gerade auch im Umgang mit anderen Menschen.

Bester Text 15-17 Jahre

Vanessa Riegsinger hat sich mit Flüstern in der Dunkelheitdiesen Preis geschnappt. Der Text beschreibt in intensiven, lyrischen Bildern die Erfahrung von Einsamkeit, innerem Schmerz und Identitätssuche in stillen, schlaflosen Nächten. Fragen nach Sinn, Identität und Zugehörigkeit durchziehen den Text, begleitet von einer Sehnsucht nach Verständnis und Verbundenheit. Trotz der Schwere beschreibt die Erzählerin das Gefühl der tapferen Hoffnung: das Herz schlägt weiter, weigert sich aufzugeben und hofft, auf das Erleben von Verbundenheit und Nähe, trotz Schmerz.

Bester Text 18-25 Jahre

Dieser Preis ging an Vahr away von Asya Utku. Der Text erzählt aus Perspektive der Protagonistin, die in der Bremer Vahr aufwächst – einem multikulturellen Stadtteil, in dem Vielfalt in der Nachbarschaft selbstverständlich ist. Es ist laut, bunt und lebendig, aber auch begrenzt in seinen Möglichkeiten. Mit dem Umzug in eine wohlhabendere Gegend beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Er ist geprägt von Ausgrenzung, Kälte und dem Gefühl der ständigen Anstrengung “reinpassen zu wollen”. Die Erzählerin berichtet vom Träumen, Kämpfen und Hoffen, von dem Antrieb, sich durchzusetzen und durch harte Arbeit Türen zu öffnen, die ihr nicht selbstverständlich offenstanden. Hiermit setzt sie ein Symbol für Selbstbestimmung und Hoffnung. Gleichzeitig macht sie deutlich: unabhängig vom Erfolg vergisst sie nicht, wo sie herkommt. Herkunft, Gemeinschaft und Erinnerung sind und bleiben, was sie ausmacht.

Ihr möchtet mehr über die nominierten Beiträge erfahren, die haarscharf an einem Preis vorbeigeschlittert sind? Hier findet ihr sie.

Nominierungen in der Kategorie „Film“ 15-17 Jahre

„ADHS!“ von Ilja Wellmann wurde ebenfalls in der Kategorie Film 15-17 Jahre nominiert, hat jedoch den Sonderpreis der Brema erhalten (siehe oben).

Nominierungen in der Kategorie „Film“ 18 bis 25 Jahre

„Female Gaze“ von Matilde Bär wurde in der Kategorie Film 18-25 Jahre nominiert, kann hier jedoch leider nicht veröffentlicht werden.

Nominierungen in der Kategorie „Text“ 15-17 Jahre

„Lieblingskakaogemisch“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.

„Mann oder Bär“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.

Nominierungen in der Kategorie „Text“ 18-25 Jahre

„Mein Held“Klicke hier, um zum Text zu gelangen.

„Angst im Stillen“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.