and the
winners are…
Mitreißende Filme auf großer Kinoleinwand, bewegende Worte auf der Bühne, ein herzliches Publikum und eine inspirierende Moderation – das war die Preisverleihung von Ausweg Gesucht 2024. Aus über 70 kreativen Einreichungen wurden am Samstag 7 Beiträge ausgezeichnet. Hinter ihnen stehen etwa 25 Jugendliche – manche als Einzelperson, manche als Team. Sie hatten die Chance, Themen, die ihnen am Herzen liegen, auf der Ausweg-Bühne zu teilen. Und das haben sie getan! Mit aussagekräftigen Filmen und Texten zu vielfältigen Krisen haben sie uns nachhaltig bewegt. Wow!
Welche Beiträge sich durchgesetzt haben und was die Veranstaltung so besonders gemacht hat, erfahrt ihr hier.
Sonderpreis der Bremischen Kinder- und Jugendstiftung
Mit diesem Preis wurden Idoia Antunez Gwinner und ihr Team für ihren Kurzfilm ausgezeichnet. In „Du bist wichtig“ thematisieren sie starke psychische Probleme und Zivilcourage. Eine junge Frau spielt mit dem Gedanken von einer Brücke zu springen. Eine andere junge Frau schafft es sie davon abzubringen. Sie hilft. Trotzdem lässt sie die Erfahrung nicht los: Albträume und drängende Fragen verfolgen sie. Was wäre geschehen, wäre sie nicht rechtzeitig da gewesen? Was wird geschehen, wenn sie das nächste Mal nicht eingreifen kann? Sie entscheidet sich vorsorglich zu handeln, mit einer kleinen liebevollen Botschaft für alle, die zweifeln.
Bester Film 15-17 Jahre
Diesen Preis hat die Filmcrew der Sprachlernklasse (BBS Haarentor) für sich klargemacht. In „Neu in Deutschland – stop the war“ erzählen sie, insgesamt acht junge Menschen, von ihren persönlichen Erfahrungen und den Gründen, die sie nach Deutschland geführt haben. Viele von ihnen stammen aus kriegsgeprägten Ländern und sprechen offen über ihre Hoffnungen, Zukunftspläne und Eindrücke von Deutschland. Der Film schließt mit dem eindringlichen Wunsch eines jungen Mannes, dass alle Kriege enden mögen. Ganz viel Anerkennung dafür an alle Beteiligten.
Bester Film 18-25 Jahre
Dieser Preis ging an die Dokumentation „VERLUST“ von Egor Nikitin und seinem Filmteam. Hier kommen junge Menschen zu Wort, die unterschiedlichste Verlust-Erfahrungen gemacht haben. Die meisten von ihnen erzählen von Angehörigen, die sie auf verschiedene Weise verloren haben. Die schwarz-weiße Bildsprache des Films wechselt zu Farbe, sobald die jungen Menschen ihre Perspektive wechseln: weg vom Schmerz hin zum Umgang damit. Tanz und Musik begleiten ihre Erzählungen. Eine beeindruckende und berührende Kombination.
Sonderpreis „Young Professionals“ der Bremischen Landesmedienanstalt
„CONNY“ hat den Young Professionals-Preis eingeheimst. Luca Mattis Meyer erzählt hier die bewegende Geschichte von Cornelia Schuller. Conny lebt seit ihrem 16. Lebensjahr mit einer Hörschädigung. In dieser Dokumentation spricht sie über das Gefühl der Isolation in Gruppen und über das Missverständnis, „diejenige zu sein, die nichts kapiert.“ Mit der Zeit hat Conny jedoch gelernt, offen über ihre Beeinträchtigung zu sprechen. Das hat für sie Vieles erleichtert. Ihre Botschaft an andere Betroffene: Offenheit hilft, den eigenen Weg zu finden und Missverständnisse aufzulösen. Ein Film über ein äußerst wichtiges und oft übersehenes Thema!
Bester Text 15-17 Jahre
Thorge Walter Friedrichs hat sich mit „Leere im Kopf“ diesen Preis geschnappt. In Thorges Geschichte begleiten wir Paul, der nach einem schweren Unfall ohne Erinnerungen im Krankenhaus aufwacht. Weder erkennt er sein eigenes Spiegelbild noch seine Eltern. Die Leere in seinem Kopf erfüllt ihn mit Angst. Während Familie und Freunde ihm mit Geschichten und Fotos helfen, Stück für Stück sein früheres Leben zu verstehen, bleibt Paul lange unsicher: Sind seine Erinnerungen echt oder nur durch die Erzählungen beeinflusst? Nach Monaten findet er seine Identität wieder, auch wenn die Details des Unfalls im Dunkeln bleiben. Ein sehr beeindruckender Text über Identität und den Wert der Selbstwahrnehmung!
Lesen könnt ihr „Leere im Kopf“ von Thorge Walter Friedrichs hier.
Bester Text 18-25 Jahre
Dieser Preis ging an „Decken wir die Mythologie der Engel auf, schießen sie tot vom Himmel“ von Josie Mailin Herrmann. Josie reflektiert in ihrer Geschichte die Erfahrungen einer Frau, die mit gesellschaftlichen Erwartungen an Weiblichkeit ringt. Geprägt von Schönheitsidealen und Rollenbildern wie Pamela Anderson oder Marilyn Monroe, fühlt sie sich oft von einem „inneren Mann“ beobachtet und bewertet. Gespräche mit ihrer Großmutter und Freundinnen zeigen ihr, wie tief Normen und Schönheitsideale das Selbstbild von Frauen beeinflussen. Am Ende bleibt die offene Frage: Was bedeutet es wirklich, Frau zu sein, und ist wahre Selbstbestimmung möglich? Eine Geschichte von Josie Mailin Herrmann, die zum Nachdenken anregt.
Lesen könnt ihr sie hier.
Sonderpreis Ausweg Gesucht
Den hat Silja Fröhling abgesahnt. In ihrer Kurzgeschichte „Vergessen“ zieht sie uns in die Perspektive von Frieda, einer jungen Frau, die bei ihrer Oma lebt. Eines Morgens entdeckt sie, dass der Fuchs die Hühner ihrer Oma gerissen hat – das Gatter stand offen, vermutlich ein Zeichen der Vergesslichkeit ihrer an Demenz leidenden Oma. Beim Beseitigen der toten Tiere wird Frieda von einem Gefühl der Ohnmacht übermannt. Der Text zeigt die Herausforderungen im Umgang mit dem körperlichen und geistigen Verfall eines geliebten Menschen und Friedas Versuch, Trost in gemeinsamen Erinnerungen und alltäglichen Routinen zu finden. Er gibt aber auch Einblick in Friedas Gefühle gegenüber ihren Eltern, von denen sie sich im Stich gelassen fühlt. Eine Kurzgeschichte mit Tiefgang!
Lesen könnt ihr „Vergessen“ von Silja Fröhling hier.
Ihr möchtet mehr über die nominierten Beiträge erfahren, die haarscharf an einem Preis vorbeigeschlittert sind? Hier findet ihr sie.
Nominierungen in der Kategorie „Film“ 15-17 Jahre
Nominierungen in der Kategorie „Film“ 18 bis 25 Jahre
Nominierungen in der Kategorie „Text“ 15-17 Jahre
„SIE FINDET SICH HÄSSLICH, OKAY?!“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.
„Einst im Schatten der Vergleiche, jetzt im strahlenden Licht!“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.
Nominierungen in der Kategorie „Text“ 18-25 Jahre
„Nebel im Kopf“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.
„Drei Stationen“. Klicke hier, um zum Text zu gelangen.